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Speicher-IOPS in Azure Database for MySQL – Flexibler Server

Die Anzahl der Lese- und Schreibvorgänge, die das Speichersystem durchführen kann, wird in IOPS (Input/Output Operations per Second, Eingabe-/Ausgabevorgänge pro Sekunde) gemessen. Höhere IOPS-Werte deuten auf eine bessere Speicherleistung hin, sodass Ihre Datenbank mehr Lese- und Schreibvorgänge gleichzeitig verarbeiten kann. Dies führt im Ergebnis zu einem schnelleren Datenabruf und einer verbesserten Gesamteffizienz.

Wenn die IOPS-Einstellung zu niedrig festgelegt ist, kann es auf dem Datenbankserver zu Verzögerungen bei der Verarbeitung von Anforderungen kommen, was zu langsamer Leistung und geringerem Durchsatz führt. Wenn die IOPS-Einstellung zu hoch festgelegt ist, kann dies zu einer unnötigen Ressourcenzuweisung und möglicherweise zu erhöhten Kosten ohne signifikante Leistungsverbesserungen führen.

Auswählen einer IOPS-Verwaltungseinstellung

„Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ bietet derzeit zwei Einstellungen für die IOPS-Verwaltung: vorab bereitgestellte IOPS und IOPS mit Autoskalierung.

Vorab bereitgestellte IOPS

Sie können vorab bereitgestellte IOPS verwenden, um Ihrer Instanz von „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ einen bestimmten IOPS-Wert zuzuweisen. Durch Definition eines bestimmten IOPS-Grenzwerts für Ihr Speichervolume können Sie sicherstellen, dass eine bestimmte Anzahl von Anforderungen pro Sekunde verarbeitet werden kann. Diese Einstellung trägt dazu dabei, dass eine konsistente und vorhersagbare Leistung für Ihre Workloads erzielt wird.

Mit vorab bereitgestellter IOPS haben Sie auch die Flexibilität, die bereitgestellte IOPS für das dem Server zugeordnete Speichervolume zu erhöhen. Sie können die Leistung anpassen, indem Sie jederzeit zusätzliche IOPS über den standardmäßig bereitgestellten Wert hinaus hinzufügen, um Ihre Workloadanforderungen besser zu erfüllen.

IOPS für Autoskalierung

IOPS mit Autoskalierung bietet die Flexibilität, den IOPS-Wert bei Bedarf zu skalieren. Wenn Sie IOPS mit Autoskalierung aktivieren, passt Ihr Server den IOPS-Grenzwert Ihres Datenbankservers automatisch basierend auf dem Bedarf Ihrer Workload an. Diese dynamische Skalierung trägt dazu bei, die Workloadleistung ohne manuelle Eingriffe oder Konfigurationen zu optimieren. Ausführliche Informationen zur maximal unterstützten IOPS für jede Dienstebene und Computegröße finden Sie in der Dokumentation zu Dienstebenen.

Weitere Vorteile von IOPS mit Autoskalierung sind:

  • Verarbeitung von Workloadspitzen: Mithilfe von IOPS mit Autoskalierung kann Ihre Datenbank Workloadspitzen oder -schwankungen reibungslos verarbeiten, ohne dass die Leistung Ihrer Anwendungen beeinträchtigt wird. Dieses Feature trägt dazu bei, auch während Auslastungsspitzen eine konsistente Reaktionsfähigkeit sicherzustellen.

  • Kosteneinsparungen: Im Gegensatz zu vorab bereitgestellten IOPS, bei denen ein fester IOPS-Grenzwert angegeben und unabhängig vom Verbrauch abgerechnet wird, bezahlen Sie bei IOPS mit Autoskalierung nur für die tatsächlich verbrauchten E/A-Vorgänge. Sie vermeiden unnötige Bereitstellungen und Ausgaben für nicht genutzte Ressourcen. Dies sorgt für Kosteneinsparungen und optimale Leistung. Die Autoskalierung ist somit eine intelligente Wahl für die effiziente Verwaltung Ihrer Datenbankworkloads.

Überwachen der Speicherleistung

Sie können die Speicher-IOPS-Auslastung überwachen, indem Sie Metriken verwenden, die für „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ verfügbar sind.

Abrufen einer Übersicht über die E/A-Auslastung für einen ausgewählten Zeitraum

  1. Gehen Sie im Azure-Portal zu Ihrer Instanz von „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“.
  2. Wählen Sie im Bereich Übersicht die Registerkarte Überwachung aus.
  3. Wählen Sie im Bereich Daten anzeigen für letzte einen Zeitraum aus.

Screenshot: Registerkarte zum Überwachen eines Servers zur Problembehandlung und Optimierung einer Workload.

Anzeigen einer Arbeitsmappe für erweiterte Metriken

  1. Gehen Sie im Azure-Portal zu Ihrer Instanz von „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“.
  2. Gehen Sie zu Überwachung>Arbeitsmappen.
  3. Wählen Sie die Arbeitsmappe Erweiterte Metriken aus.
  4. Sehen Sie sich auf der Registerkarte Übersicht der Arbeitsmappe die Metriken des Typs Speicher-E/A-Prozentsatz an.

Screenshot: Arbeitsmappe für erweiterte Metriken.

Hinzufügen von Metriken für Speicher-E/A-Prozentsatz und Anzahl

  1. Gehen Sie im Azure-Portal zu Ihrer Instanz von „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“.
  2. Gehen Sie zu Überwachung>Metriken.
  3. Wählen Sie Metrik hinzufügen aus.
  4. Wählen Sie in der Dropdownliste der verfügbaren Metriken Speicher-E/A-Prozentsatz und Speicher-E/A-Anzahl aus.

Screenshot: Hinzugefügte Überwachungsmetriken für Speicher-E/A-Prozentsatz und Speicher-E/A-Anzahl.

Auswählen der optimalen IOPS-Einstellung

Sie wissen nun, wie Sie Ihre IOPS-Nutzung effektiv überwachen können. Jetzt können Sie die besten Einstellungen für Ihren Server ermitteln. Bei der Auswahl der IOPS-Einstellung für Ihre Instanz von „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ sollten Sie die folgenden Faktoren berücksichtigen. Wenn Sie diese Faktoren verstehen, können Sie eine fundierte Entscheidung treffen, um die beste Leistung und Kosteneffizienz für Ihre Workload zu gewährleisten.

Leistungsoptimierung

Mithilfe von IOPS mit Autoskalierung können Sie die Anforderungen an Konsistenz und Vorhersagbarkeit Ihrer Workload erfüllen, ohne den Nachteil von Speicherdrosselung und manuellen Eingriffen, um mehr IOPS hinzuzufügen.

Wenn Ihre Workload einen konsistenten Durchsatz aufweist oder konsistente IOPS erfordert, ist ein vorab bereitgestellter IOPS-Wert möglicherweise vorzuziehen. Dadurch erzielen Sie ein vorhersagbares Leistungsniveau, und die feste Zuordnung von IOPS korreliert mit der Workload innerhalb der angegebenen Grenzwerte.

Wenn Sie einen Durchsatz benötigen, der höher als die übliche Anforderung ist, können Sie zusätzliche IOPS mithilfe von vorab bereitgestellter IOPS zuordnen. Diese Option erfordert eine manuelle Interaktion und ein Verständnis der Zeit für die Durchsatzsteigerung.

Auswirkungen der Drosselung

Berücksichtigen Sie die Auswirkungen von Drosselung auf Ihre Workload. Wenn die potenzielle Leistungsminderung durch Drosselung ein Problem darstellt, kann IOPS mit Autoskalierung Workloadspitzen dynamisch verarbeiten, um das Risiko von Drosselung zu minimieren und die Leistung auf einem optimalen Niveau zu halten.

Letztendlich hängt die Entscheidung zwischen vorab bereitgestellter IOPS und IOPS mit Autoskalierung von Ihren spezifischen Workloadanforderungen und Leistungserwartungen ab. Analysieren Sie Ihre Workloadmuster, bewerten Sie die Kostenauswirkungen, und berücksichtigen Sie die potenziellen Auswirkungen von Drosselung, um eine Entscheidung zu treffen, die Ihren Prioritäten entspricht.

Überlegungen zum Workload Vorab bereitgestellte IOPS IOPS für Autoskalierung
Workloads mit konsistenten und vorhersagbaren E/A-Mustern Empfohlen, da nur bereitgestellte IOPS verwendet werden Kompatibel, keine manuelle Bereitstellung von IOPS erforderlich
Workloads mit unterschiedlichen Nutzungsmustern Nicht empfohlen, da diese Vorgehensweise während Zeiten mit hoher Nutzung möglicherweise keine effiziente Leistung bietet. Empfohlen, da eine automatische Anpassung an unterschiedliche Workloads erfolgt
Workloads mit dynamischem Wachstum oder sich änderndem Leistungsbedarf Nicht empfohlen, da ständige Anpassungen gemäß veränderlichen IOPS-Anforderungen erforderlich sind Empfohlen, da für bestimmte Durchsatzanforderungen keine zusätzlichen Einstellungen erforderlich sind

Kostenaspekte

Wenn Sie über eine schwankende Workload mit unvorhersehbaren Spitzen verfügen, ist die Entscheidung für IOPS mit Autoskalierung möglicherweise kostengünstiger. Diese Lösung stellt sicher, dass Sie nur für die höhere IOPS bezahlen, die in Spitzenzeiten verwendet wird, was zu Flexibilität und Kosteneinsparungen führt. Vorab bereitgestellte IOPS bietet zwar konsistente und maximale IOPS, kann jedoch je nach Workload zu höheren Kosten führen. Berücksichtigen Sie den Kompromiss zwischen Kosten und Leistung, die für Ihren Server erforderlich ist.

Testen und Auswerten

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche IOPS-Einstellung optimal ist, sollten Sie Leistungstests sowohl mit IOPS mit Autoskalierung als auch mit vorab bereitgestellter IOPS durchführen. Bewerten Sie die Ergebnisse, und ermitteln Sie, welche Einstellung Ihre Workloadanforderungen und Leistungserwartungen erfüllt.

Beispielworkload: E-Commerce-Website

Angenommen, Sie sind Besitzer einer E-Commerce-Website, die im Laufe des Jahres Schwankungen des Datenverkehrs aufweist. In normalen Zeiträumen ist die Workload moderat. Aber während Feiertagen oder Sonderaktionen steigt das Datenverkehrsaufkommen exponentiell an.

Bei IOPS mit Autoskalierung kann Ihre Datenbank die IOPS dynamisch anpassen, um die erhöhte Workload in Spitzenzeiten zu bewältigen. Wenn der Datenverkehr in die Höhe schießt, z. B. während der Black Friday-Aktion, ermöglicht die automatische Skalierung Ihrer Datenbank eine nahtlose Erhöhung von IOPS, um die Nachfrage zu erfüllen. Diese Fähigkeit trägt dazu bei, eine reibungslose und unterbrechungsfreie Leistung sicherzustellen und Verlangsamungen oder Dienstunterbrechungen zu verhindern. Nach dem Spitzenzeitraum, wenn der Datenverkehr geringer wird, kann die IOPS wieder herunterskaliert werden. Sie sparen Kosten, da Sie nur für die während des Anstiegs genutzten Ressourcen bezahlen.

Wenn Sie sich für vorab bereitgestellte IOPS entscheiden, müssen Sie die maximale Workloadkapazität schätzen und eine feste Anzahl von IOPS entsprechend zuordnen. In Spitzenzeiten kann die Workload jedoch das vorab festgelegte IOPS-Limit überschreiten. Die Speicher-E/A könnte dann gedrosselt werden, was die Leistung beeinträchtigt und möglicherweise zu Verzögerungen oder Timeouts für Ihre Benutzer führt.

Beispielworkload: Plattform für Berichterstellung und Datenanalyse

Angenommen, Sie verwenden „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ für die Datenanalyse, wobei Benutzer komplexe Abfragen und umfangreiche Datenverarbeitungsaufgaben übermitteln. Das Workloadmuster ist relativ konsistent, mit einem konstanten Fluss von Abfragen über den Tag verteilt.

Mit vorab bereitgestellter IOPS können Sie eine geeignete Anzahl von IOPS basierend auf der erwarteten Workload auswählen. Solange die ausgewählte IOPS das tägliche Abfragevolumen angemessen verarbeitet, besteht keine Gefahr einer Drosselung oder Leistungseinbuße. Dieser Ansatz bietet eine Vorhersagbarkeit der Kosten und ermöglicht es Ihnen, Ressourcen effizient zu optimieren, ohne dass eine dynamische Skalierung erforderlich ist.

Das Feature für die Autoskalierung bietet in diesem Fall möglicherweise keine wesentlichen Vorteile. Da die Workload konsistent ist, kann die Datenbank mit einer festen Anzahl von IOPS bereitgestellt werden, die den Bedarf problemlos erfüllt. Eine automatische Skalierung ist möglicherweise nicht erforderlich, da es keine plötzlichen Aktivitätssteigerungen gibt, die zusätzliche IOPS erfordern.

Durch die Verwendung von vorab bereitgestellter IOPS verfügen Sie über eine vorhersagbare Leistung ohne Skalierung. Die Kosten sind direkt an den zugeordneten Speicher gebunden.

Häufig gestellte Fragen

Wie wechsle ich von vorab bereitgestellter IOPS zu IOPS mit Autoskalierung?

  1. Suchen Sie im Azure-Portal die relevante Instanz von „Azure Database for MySQL –Flexibler Server“.
  2. Gehen Sie zum Bereich Einstellungen, und wählen Sie dann Compute + Speicher aus.
  3. Wählen Sie im Abschnitt IOPS die Option IOPS mit Autoskalierung aus, und speichern Sie die Einstellungen, um die Änderungen anzuwenden.

Wie schnell wird IOPS mit Autoskalierung nach der Änderung wirksam?

Nachdem Sie IOPS mit Autoskalierung für Ihre Instanz von „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ aktiviert und die Einstellungen gespeichert haben, werden die Änderungen sofort wirksam, sobald die Bereitstellung für die Ressource erfolgreich abgeschlossen wurde. Das Feature für IOPS mit Autoskalierung wird ohne Verzögerung auf Ihre Datenbank angewendet.

Wie wirkt sich eine Zeitpunktwiederherstellung auf den IOPS-Verbrauch aus?

Während einer Zeitpunktwiederherstellung (PITR) in „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ wird ein neuer Server erstellt, und es werden Daten aus dem Speicher des Quellservers in den Speicher des neuen Servers kopiert. Dieser Prozess führt zu einem höheren IOPS-Verbrauch auf dem Quellserver.

Der höhere IOPS-Verbrauch ist normal und kein Anzeichen für Probleme mit dem Quellserver oder dem PITR-Vorgang. Nach Abschluss des PITR-Vorgangs fällt der IOPS-Verbrauch auf dem Quellserver wieder auf den üblichen Wert.

Weitere Informationen zu PITR finden Sie unter Sicherung und Wiederherstellung in „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“.

Wie kann ich wissen, ob IOPS hoch- und herunterskaliert wurde, wenn der Server das Feature für IOPS mit Autoskalierung verwendet? Kann ich die IOPS-Nutzung für meinen Server überwachen?

Weitere Informationen finden Sie weiter oben in diesem Artikel im Abschnitt Überwachen der Speicherleistung. Damit können Sie ermitteln, ob Ihr Server während eines bestimmten Zeitfensters hoch- und herunterskaliert wurde.

Kann ich später zwischen IOPS mit Autoskalierung und vorab bereitgestellter IOPS wechseln?

Ja. Sie können zurück zu vorab bereitgestellter IOPS wechseln, indem Sie diese Option unter Compute + Speicher im Bereich Einstellungen auswählen.

Woher weiß ich, wie viele IOPS in „Azure Database for MySQL – Flexibler Server“ verbraucht wurden?

Wechseln Sie im Bereich Übersicht zu Überwachung, oder wechseln Sie im Bereich Überwachung zur Metrik Speicher-E/A-Anzahl. Die Metrik für die Speicher-E/A-Anzahl gibt die Summe der vom Server im ausgewählten Zeitrahmen verwendeten IOPS an.