Komprimieren von Daten mit spaltenbasierten Tabellen in Azure Cosmos DB for PostgreSQL
GILT FÜR: Azure Cosmos DB for PostgreSQL (unterstützt von der Citus-Datenbankerweiterung auf PostgreSQL)
Azure Cosmos DB for PostgreSQL unterstützt die spaltenbasierte Tabellenspeicherung nur zum Anfügen für Analyse- und Data Warehousing-Workloads. Wenn Spalten (anstelle von Zeilen) zusammenhängend auf einem Datenträger gespeichert werden, lassen sich die Daten besser komprimieren, und bei Abfragen kann schneller eine Teilmenge von Spalten angefordert werden.
Erstellen einer Tabelle
Geben Sie beim Erstellen einer Tabelle USING columnar
an, um spaltenbasierten Speicher zu verwenden:
CREATE TABLE contestant (
handle TEXT,
birthdate DATE,
rating INT,
percentile FLOAT,
country CHAR(3),
achievements TEXT[]
) USING columnar;
Azure Cosmos DB for PostgreSQL konvertiert Zeilen beim Einfügen in „Stripes“ in Spaltenspeicher. Jeder Stripe enthält Daten einer einzelnen Transaktion oder 150.000 Zeilen, je nachdem, was geringer ist. (Die Stripegröße und andere Parameter einer spaltenbasierten Tabelle können mithilfe der Funktion alter_columnar_table_set geändert werden.)
Durch die folgende Anweisung werden beispielsweise alle fünf Zeilen in den gleichen Stripe eingefügt, da alle Werte in einer einzelnen Transaktion eingefügt werden:
-- insert these values into a single columnar stripe
INSERT INTO contestant VALUES
('a','1990-01-10',2090,97.1,'XA','{a}'),
('b','1990-11-01',2203,98.1,'XA','{a,b}'),
('c','1988-11-01',2907,99.4,'XB','{w,y}'),
('d','1985-05-05',2314,98.3,'XB','{}'),
('e','1995-05-05',2236,98.2,'XC','{a}');
Verwenden Sie nach Möglichkeit große Stripes, da spaltenbasierte Daten von Azure Cosmos DB for PostgreSQL jeweils separat pro Stripe komprimiert werden. Informationen zu einer spaltenbasierten Tabelle (beispielsweise die Komprimierungsrate, die Anzahl von Stripes und die durchschnittliche Anzahl von Zeilen pro Stripe) können mithilfe von VACUUM VERBOSE
angezeigt werden:
VACUUM VERBOSE contestant;
INFO: statistics for "contestant":
storage id: 10000000000
total file size: 24576, total data size: 248
compression rate: 1.31x
total row count: 5, stripe count: 1, average rows per stripe: 5
chunk count: 6, containing data for dropped columns: 0, zstd compressed: 6
Der Ausgabe können Sie entnehmen, dass von Azure Cosmos DB for PostgreSQL der zstd-Komprimierungsalgorithmus verwendet wurde, um eine 1,31-fache Datenkomprimierung zu erreichen. Die Komprimierungsrate gibt das Verhältnis zwischen der Größe der eingefügten, im Arbeitsspeicher gestageten Daten und der Größe der gleichen Daten nach der Komprimierung im späteren Stripe an.
Aufgrund der Art der Messung entspricht die Komprimierungsrate möglicherweise nicht dem Größenunterschied zwischen zeilen- und spaltenbasiertem Speicher für eine Tabelle. Zur Ermittlung des tatsächlichen Unterschieds müssen Sie eine zeilen- und eine spaltenbasierte Tabelle mit den gleichen Daten erstellen und sie vergleichen.
Messen der Komprimierung
Erstellen Sie ein neues Beispiel mit mehr Daten, um die Komprimierungseinsparungen zu vergleichen.
-- first a wide table using row storage
CREATE TABLE perf_row(
c00 int8, c01 int8, c02 int8, c03 int8, c04 int8, c05 int8, c06 int8, c07 int8, c08 int8, c09 int8,
c10 int8, c11 int8, c12 int8, c13 int8, c14 int8, c15 int8, c16 int8, c17 int8, c18 int8, c19 int8,
c20 int8, c21 int8, c22 int8, c23 int8, c24 int8, c25 int8, c26 int8, c27 int8, c28 int8, c29 int8,
c30 int8, c31 int8, c32 int8, c33 int8, c34 int8, c35 int8, c36 int8, c37 int8, c38 int8, c39 int8,
c40 int8, c41 int8, c42 int8, c43 int8, c44 int8, c45 int8, c46 int8, c47 int8, c48 int8, c49 int8,
c50 int8, c51 int8, c52 int8, c53 int8, c54 int8, c55 int8, c56 int8, c57 int8, c58 int8, c59 int8,
c60 int8, c61 int8, c62 int8, c63 int8, c64 int8, c65 int8, c66 int8, c67 int8, c68 int8, c69 int8,
c70 int8, c71 int8, c72 int8, c73 int8, c74 int8, c75 int8, c76 int8, c77 int8, c78 int8, c79 int8,
c80 int8, c81 int8, c82 int8, c83 int8, c84 int8, c85 int8, c86 int8, c87 int8, c88 int8, c89 int8,
c90 int8, c91 int8, c92 int8, c93 int8, c94 int8, c95 int8, c96 int8, c97 int8, c98 int8, c99 int8
);
-- next a table with identical columns using columnar storage
CREATE TABLE perf_columnar(LIKE perf_row) USING COLUMNAR;
Füllen Sie beide Tabellen mit demselben großen Dataset aus:
INSERT INTO perf_row
SELECT
g % 00500, g % 01000, g % 01500, g % 02000, g % 02500, g % 03000, g % 03500, g % 04000, g % 04500, g % 05000,
g % 05500, g % 06000, g % 06500, g % 07000, g % 07500, g % 08000, g % 08500, g % 09000, g % 09500, g % 10000,
g % 10500, g % 11000, g % 11500, g % 12000, g % 12500, g % 13000, g % 13500, g % 14000, g % 14500, g % 15000,
g % 15500, g % 16000, g % 16500, g % 17000, g % 17500, g % 18000, g % 18500, g % 19000, g % 19500, g % 20000,
g % 20500, g % 21000, g % 21500, g % 22000, g % 22500, g % 23000, g % 23500, g % 24000, g % 24500, g % 25000,
g % 25500, g % 26000, g % 26500, g % 27000, g % 27500, g % 28000, g % 28500, g % 29000, g % 29500, g % 30000,
g % 30500, g % 31000, g % 31500, g % 32000, g % 32500, g % 33000, g % 33500, g % 34000, g % 34500, g % 35000,
g % 35500, g % 36000, g % 36500, g % 37000, g % 37500, g % 38000, g % 38500, g % 39000, g % 39500, g % 40000,
g % 40500, g % 41000, g % 41500, g % 42000, g % 42500, g % 43000, g % 43500, g % 44000, g % 44500, g % 45000,
g % 45500, g % 46000, g % 46500, g % 47000, g % 47500, g % 48000, g % 48500, g % 49000, g % 49500, g % 50000
FROM generate_series(1,50000000) g;
INSERT INTO perf_columnar
SELECT
g % 00500, g % 01000, g % 01500, g % 02000, g % 02500, g % 03000, g % 03500, g % 04000, g % 04500, g % 05000,
g % 05500, g % 06000, g % 06500, g % 07000, g % 07500, g % 08000, g % 08500, g % 09000, g % 09500, g % 10000,
g % 10500, g % 11000, g % 11500, g % 12000, g % 12500, g % 13000, g % 13500, g % 14000, g % 14500, g % 15000,
g % 15500, g % 16000, g % 16500, g % 17000, g % 17500, g % 18000, g % 18500, g % 19000, g % 19500, g % 20000,
g % 20500, g % 21000, g % 21500, g % 22000, g % 22500, g % 23000, g % 23500, g % 24000, g % 24500, g % 25000,
g % 25500, g % 26000, g % 26500, g % 27000, g % 27500, g % 28000, g % 28500, g % 29000, g % 29500, g % 30000,
g % 30500, g % 31000, g % 31500, g % 32000, g % 32500, g % 33000, g % 33500, g % 34000, g % 34500, g % 35000,
g % 35500, g % 36000, g % 36500, g % 37000, g % 37500, g % 38000, g % 38500, g % 39000, g % 39500, g % 40000,
g % 40500, g % 41000, g % 41500, g % 42000, g % 42500, g % 43000, g % 43500, g % 44000, g % 44500, g % 45000,
g % 45500, g % 46000, g % 46500, g % 47000, g % 47500, g % 48000, g % 48500, g % 49000, g % 49500, g % 50000
FROM generate_series(1,50000000) g;
VACUUM (FREEZE, ANALYZE) perf_row;
VACUUM (FREEZE, ANALYZE) perf_columnar;
Für diese Daten sehen Sie ein Komprimierungsverhältnis von mehr als dem 8-fachen in der Spaltentabelle.
SELECT pg_total_relation_size('perf_row')::numeric/
pg_total_relation_size('perf_columnar') AS compression_ratio;
compression_ratio
--------------------
8.0196135873627944
(1 row)
Beispiel
Spaltenbasierter Speicher funktioniert gut mit Tabellenpartitionierung. Ein Beispiel finden Sie in der Communitydokumentation zur Citus-Engine: Archivieren mit spaltenbasiertem Speicher.
Häufige Fehler
- Bei spaltenbasiertem Speicher werden die Daten pro Stripe komprimiert. Stripes werden pro Transaktion erstellt. Wenn Sie also eine einzelne Zeile pro Transaktion einfügen, werden die einzelnen Zeilen jeweils in eigenen Stripes platziert. Komprimierung und Leistung einzeiliger Stripes sind schlechter als eine zeilenbasierte Tabelle. Fügen Sie Daten immer per Massenvorgang in eine spaltenbasierte Tabelle ein.
- Wenn Sie den Fehler machen und eine Reihe kleiner Stripes in Spalten konvertieren, kommen Sie nicht mehr weiter.
In diesem Fall können Sie nur noch eine neue spaltenbasierte Tabelle erstellen und die Originaldaten in einer einzelnen Transaktion kopieren:
BEGIN; CREATE TABLE foo_compacted (LIKE foo) USING columnar; INSERT INTO foo_compacted SELECT * FROM foo; DROP TABLE foo; ALTER TABLE foo_compacted RENAME TO foo; COMMIT;
- Grundsätzlich nicht komprimierbare Daten können zwar ein Problem darstellen, spaltenbasierter Speicher ist jedoch auch nützlich, wenn spezifische Spalten ausgewählt werden. Die anderen Spalten müssen nicht in den Arbeitsspeicher geladen werden.
- Bei partitionierten Tabellen mit einer Mischung aus zeilen- und spaltenbasierten Partitionen müssen Aktualisierungen sorgfältig ausgerichtet werden. Verwenden Sie Filter, um den Vorgang auf die Zeilenpartitionen zu beschränken.
- Wenn der Vorgang auf eine bestimmte Zeilenpartition (beispielsweise
UPDATE p2 SET i = i + 1
) ausgerichtet wird, ist er erfolgreich. Wird er dagegen auf eine bestimmte Spaltenpartition (beispielsweiseUPDATE p1 SET i = i + 1
) ausgerichtet, tritt ein Fehler auf. - Wenn der Vorgang auf die partitionierte Tabelle ausgerichtet wird und über eine WHERE-Klausel verfügt, durch die alle Spaltenpartitionen ausgeschlossen werden (beispielsweise
UPDATE parent SET i = i + 1 WHERE timestamp = '2020-03-15'
), ist er erfolgreich. - Wird der Vorgang auf die partitionierte Tabelle ausgerichtet, ohne jedoch nach den Partitionsschlüsselspalten zu filtern, tritt ein Fehler auf. Selbst wenn WHERE-Klauseln vorhanden sind, die dafür sorgen, dass Zeilen nur in Spaltenpartitionen abgeglichen werden, reicht das nicht aus. Der Partitionsschlüssel muss ebenfalls gefiltert werden.
- Wenn der Vorgang auf eine bestimmte Zeilenpartition (beispielsweise
Einschränkungen
Dieses Feature weist weiterhin erhebliche Einschränkungen auf:
- Komprimierung auf dem Datenträger, nicht im Arbeitsspeicher
- Nur Anfügen (keine Unterstützung für UPDATE/DELETE)
- Keine Speicherplatzrückgewinnung (Transaktionen, für die ein Rollback ausgeführt wurde, können z. B. weiterhin Speicherplatz belegen)
- Keine Indexunterstützung, Indexscans oder Bitmapindexscans
- Keine TID-Scans
- Keine Stichprobenscans
- Keine TOAST-Unterstützung (große Werte werden inline unterstützt)
- Keine Unterstützung für ON CONFLICT-Anweisungen (mit Ausnahme von DO NOTHING-Aktionen ohne Angabe eines Ziels)
- Keine Unterstützung für Tupelsperren (SELECT... FOR SHARE, SELECT... FOR UPDATE)
- Keine Unterstützung für serialisierbare Isolationsstufen
- Unterstützung nur für PostgreSQL-Serverversionen ab Version 12
- Keine Unterstützung für Fremdschlüssel, UNIQUE-Einschränkungen oder Ausschlusseinschränkungen
- Keine Unterstützung für logische Decodierung
- Keine Unterstützung für knoteninterne parallele Scans
- Keine Unterstützung für AFTER... FOR EACH ROW-Trigger
- Keine nicht protokollierten spaltenbasierten Tabellen
- Keine temporären Spaltentabellen
Nächste Schritte
- Ein Beispiel für spaltenbasierten Speicher finden Sie in einem Zeitreihentutorial (externer Link) von Citus.