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Bevor ich SharePoint 2013 installiere (1) - Organisatorisches

Seit kurzem ist die neuste Version des Microsoft SharePoint Servers verfügbar. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, hier einmal aufzuzeigen, an was alles gedacht werden muss, bevor man SharePoint installiert. Dabei werde ich verschiedene Blog-Posts erstellen, die sich jeweils um verschiedene Themen bewegen. 

WICHTIG:         

Die Auflistung ist nicht abschliessend oder vollständig, diese zeigt einzig verschiedene Punkte auf, welche ich bei meiner täglichen Arbeit stosse. Sollten sich irgendwelche Änderungen an den Vorgaben, Limiten oder der Supportability ergeben, werde ich diese schnellstmöglich nachführen.**

Mit der Einführung sind auch einige Neuerungen mitgekommen, welche zwingend berücksichtigt werden müssen, damit wir uns in einem supporteten Umfeld bewegen. Diese sind unbedingt zu beachten!!!

Einzelne spezielle Topic’s möchte ich hier hervor zu heben:

Streched Farms

Im TechNet auf der Seite mit den Technischen Diagrammen kann das Diagramm für die Topologien für SharePoint 2013 gefunden werden. Darin wird hingewiesen, dass Streched Farms mit SharePoint 2013 nicht mehr supported sind. Dies bedeutet, dass alle Server einer SharePoint 2013 Farm innerhalb des gleichen physikalischen Rechenzentrum stehen müssen.

UPDATE: Grundsätzlich wird von dieser Aussage zur Supportability nicht abgewichen, kann jedoch nachgewiesen werden, dass die Umgebung dauerhaft eine Latency unter 1ms aufweist, kann wie bisher vorgegangen werden. Dazu empfehle ich jedoch, dies mit Microsoft abzuklären, bis es einen offiziellen TechNet-Eintrag gibt.

Single label Domain

Gemäss dem TechNet Artikel für “Hardware- und Softwareanforderungen für SharePoint 2013” sind neu Single Label Domain nicht mehr supported.

Dynamic Virtual Memory

Ab SharePoint 2013 wird dynamisches virtuelles Memory nicht mehr supported. Gemäss dem Artikel “Use best practice configurations for the SharePoint 2013 virtual machines and Hyper-V environment” wird dies nicht mehr unterstützt aufgrund verschiedener Funktionalitäten innerhalb von SharePoint. Beispielweise der Distributed Cache und die Suche sind nicht in der Lage, mit dynamischem Memory zu arbeiten.

Planung

Bevor wir an eine SharePoint Installation ran gehen, müssen wichtige Arbeitsschritte vorgenommen werden. Diese Vorarbeiten sollen sicherstellen, dass nicht während dem Projekt oder Betrieb auf einmal Anforderungen gestellt werden, die dann nur noch mit Mühe oder “unschönen” Mitteln realisiert werden können.

Wie jedes Projekt, steht und fällt die Einführung, bzw. die Migration mit der Planung und den im Projekt mitarbeitenden Personen. Allen voran der Projektleiter, dieser muss konsequent nach Projekt-Grundsätzen vorgehen und das Vorhaben Step-by-Step vorantreiben. Weiter darf auf keinen Fall dürfen die Geschäftsbereiche, welche später mit dem System arbeiten sollen, in dem Projekt fehlen. Je mehr diese integriert werden, umso mehr werden Sie es später mittragen.

Vorgehen:

  1. Analyse der Ist-Situation

    • Wo stehen wir?

    • Was haben wir?

    • Was wollen wir ablösen?

    • Wer sind die Steakholder?

    • Welches sind unsere Kunden?

    • Haben wir ein Mengengerüst?

    • etc.

  2. Soll-Konzeption, Zielformulierung, Grobkonzept

    • Was wollen wir erreichen?

    • Welches sind unsere Ziele?

    • Was wird nicht gemacht (Out-of-Scope)

    • Gehen wir in Schritten vor (Phasenplanung)?

    • Wer soll zugreifen können

    • Wer betreibt die Umgebung im Betrieb und wie sieht der Support aus?

    • etc.

  3. Entwicklung von Lösungsideen, Detailkonzept

    • Erstellen, Anfordern des Mengengerüsts !!!

    • Durch welche Massnahmen erreichen wir unser Ziel?

    • Terminplanung und Abhängigkeiten zu anderen Applikationen

    • Detaillierte Konzeptionierung der Funktionen, um die Ziele zu erreichen

    • Schnittstellenbeschreibung für Um-Systeme und externe Datenquellen

    • etc.

  4. Entwicklung, Umsetzung, Schulung

    • Umsetzung der konzeptionierten Elemente und Lösungen

    • Testen der entwickelten Lösungs-Ansätze

    • Schulung der Betriebs-Verantwortlichen

    • Schulung des HelpDesk, damit diese Support leisten können

    • Schulung von Powerusern, welche im Business sitzen und die Prozesse kennen

  5. Einführung

    • Soll eine Pilot-Einführung gemacht werden?

    • Müssen die Benutzer geschult werden (Abhängig der Komplexität der implementierten Funktionen und Prozesse)?

    • Je nach Unternehmensgrösse sollte eine Phasenweise Einführung geplant werden.

    • Es muss darauf geachtet werden, dass keine äusseren Einflüsse die Einführung erschweren

      (z.B. andere Migrationen, Updates, Reorganisationen, etc.)

  6. Evaluation, Erfolgskontrolle, Projektabschluss

    • Wie ist die Einführung erfolgt

    • Welche Punkte können wir für künftige Vorhaben mitnehmen

    • Was muss noch nachträglich geändert/angepasst werden

    • etc.

Während all diesen Schritten muss immer eine offene Kommunikation zu den Steakholdern und Kunden geführt werden. Werden diese bei einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, muss sich niemand wundern, wenn keiner das System verwenden will (was ausgesprochen Schade ist).

Wichtig zu wissen:

 

  • Welche Funktionen will ich implementieren
  • Welche Mengen haben wir zu erwarten (Content, Benutzer, etc.)
  • Was ist die Erwartung der Benutzer
  • Was sind meine Service Level Agreements (SLA)
  • Welche Systeme werden abgelöst
  • Welche Systeme haben Impact auf meine SharePoint Umgebung
  • Auf welche Systeme hat SharePoint einen Impact

Im nächsten Blog werde ich auf die Requirements bezüglich Hardware für SharePoint eingehen.

Comments

  • Anonymous
    August 07, 2013
    Danke für die gute Zusammenfassung!