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Windows Virtual PC und Virtueller XP Modus – erweiterte Konfigurationsoptionen

Mit dem Windows Virtual PC und dem virtuellen XP Modus in Windows 7 gibt es ja elegante Möglichkeiten bestimmte Kompatibilitätsprobleme zu lösen. Alte Anwendungen, die unter einem neuen Betriebssystem nicht vernünftig laufen sind mit die häufigsten Blocker für die Betriebssystemaktualisierung.

Wenn also unter Windows 7 der Internet Explorer 6 noch für einige Web Anwendungen benötigt wird – nur um ein beliebtes Beispiel zu nennen – ist der virtuelle XP Modus ein Lösungsansatz.

Der Vorteil ist hierbei, dass sich die virtualisierten Anwendungen nahtlos in das Startmenü integrieren und so einfach vom Anwender genutzt werden können.

Wer schon häufiger damit gearbeitet hat, dem ist aber bestimmt aufgefallen, dass dies auch ein paar Schönheitsfehler hat. Was den einen oder anderen Anwender stören könnte, zumindest, wenn er die Hintergründe nicht kennt, ist die relativ lange Startzeit beim ersten Aufruf. Klar, es muss ja im Hintergrund auch eine komplette virtualisierte OS Instanz initialisiert werden.

Schließt man die virtuelle Anwendung und öffnet sie kurz danach wieder, ist sie dagegen sofort verfügbar, genau wie andere lokal installierte Anwendungen. Nur – wenn man erst mehrere Minuten wartet, dauert es doch wieder länger… Hintergrund: Die virtuelle Maschine geht im Prinzip in den Ruhezustand um bei Inaktivität nicht unnötig Systemressourcen zu verbrauchen – immerhin ca. 512MB in der Standardkonfiguration.

Andere Personen (z.B. meiner einer) waren in der Vergangenheit gewohnt eher mit Virtual Server als mit Virtual PC zu arbeiten. Ein Vorteil war der “unauffällige” Betrieb von VMs im Hintergrund, während Virtual PC immer das Konsolenfenster angezeigt hat. Hat man dieses beendet, war auch die VM beendet. Beim Windows Virtual PC sind diese “headless” VMs möglich…

All diese “Probleme” lassen sich mit dem Windows Virtual PC adressieren, dummerweise nicht in den Standard Eigenschaftendialogen. So lassen sich weder der Headless Modus, noch Hibernation bzw. das Hibernation Timeout per GUI konfigurieren. Wie man dies mit einigen Skripten erreicht, kann man in Englisch auf dem Windows Virtual PC Blog nachlesen. Auch die Skripte selbst sind dort in eingebetteten Fenstern verfügbar.

Da heute die meisten neuen PCs eher mit drei oder vier Gigabyte RAM als mit einem ausgerüstet sind, lässt sich der permanente Hintergrundbetrieb vermutlich auch leichter verschmerzen.

Nicht vergessen sollte man aber, dass dadurch beim Start des Rechners bzw. der Anmeldung des Benutzers eine Menge Aktivitäten initiiert werden (der Start einer VM). Wer also immer erst darauf wartet, dass die Platte im Rechner Ruhe gibt, bevor er anfängt etwas zu tun, braucht ein wenig mehr Geduld. Da wir aber mit einem Multitasking Betriebssystem auf relativ aktuellen Multi-Core CPUs arbeiten, sollte man sich nicht zu sehr irritieren lassen. Was dann noch bleibt, ist der Flaschenhals Festplatte. Notebooks sind hier meist langsamer als Desktops, alte kleine Platten in der Regel merklich langsamer als neue große und – nicht zu vergessen – wenn Platten voll werden, fragmentieren sie automatisch stärker und werden dadurch langsamer.

Noch ein paar Anmerkungen, die nicht direkt in den Kontext gehören, aber hilfreich sein können:

Wer bisher Windows XP auf seinem Rechner hatte und jetzt Windows 7 installiert, sollte vorher im BIOS prüfen, ob der SATA Adapter im AHCI Modus betrieben wird. Windows XP brauchte hier noch den per Floppy zu installierenden Treiber, weshalb die meisten Rechner (auch heute noch) im kompatiblen aber weniger effizienten kompatiblen ATA Modus konfiguriert sind.

Wer sich trotz des Preises für eine SSD akzeptabler Grüße entscheidet, weil die eine höhere Geschwindigkeit versprechen, sollte diese (Geschwindigkeit) eigentlich erst dann beurteilen, wenn die SSD einmal soviel Daten gespeichert hat, wie ihrer Nennkapazität entspricht. Wie alle normalen Flash Speicher bevorzugt der Speicher Controller erst die noch freien Blöcke für Schreibvorgänge, da diese Schreibvorgänge dann schneller sind. Erst wenn alle freien Blöcke belegt sind, wird der langsamere Zwischenspeichern-Löschen-Schreiben Zyklus verwendet. Erst ein Formatieren des Speichers signalisiert dem Flash Speicher, dass alle Blöcke wieder gelöscht und damit frei sind. Abhilfe schafft hier erst die Unterstützung des ATA Trim Befehles, der von Windows 7 und (heute) einigen wenigen SSDs beherrscht wird.

Die Auswahl bei klassischen Festplatten ist auch nicht ganz einfach. Leise und schnell geht nicht immer gut zusammen. Geschwindigkeit hängt von Transferraten und Zugriffszeiten/Latenzen ab. Große (Durchmesser) und langsame (Drehzahl) Platten haben Nachteile bei der Latenz. Daher sind die 2,5” Serverplatten auch recht schnell, lassen sich aber in keiner Weise mit der Technik der 2,5” Notebookplatten vergleichen. Platten mit hoher Packungsdichte liefern dann wieder hohe Transferraten. Die Kapazität eines Laufwerkes ergibt sich dann aus der Kapazität einer Platte und der Anzahl Platten/Köpfe im Laufwerk. Wer den Platz nicht benötigt, ist also gut beraten, das kleinste Modell der Serie zu wählen, die die höchste Kapazität hat (und dabei noch schnell dreht)…

Man verzeihe mir, wenn ich hier nicht wirklich in die Einzelheiten gehe, aber ich wollte nur die Prinzipien verdeutlichen, hoffentlich so, dass sie möglichst viele noch verstehen. Wer sich wirklich für die einzelnen Details interessiert, findet auch im Internet ausreichend Artikel.