Verarbeiten von Analysis Services-Objekten
Gilt für: SQL Server Analysis Services Azure Analysis Services Fabric/Power BI Premium
Die Verarbeitung wirkt sich auf die folgenden Microsoft SQL Server SQL Server Analysis Services-Objekttypen aus: SQL Server Analysis Services Datenbanken, Cubes, Dimensionen, Measuregruppen, Partitionen sowie Data Mining-Strukturen und -Modelle. Für jedes Objekt können Sie die Verarbeitungsebene für das Objekt angeben, oder Sie können die Option Standard verarbeiten angeben, damit SQL Server Analysis Services automatisch die optimale Verarbeitungsebene auswählen kann. Weitere Informationen zu den verschiedenen Verarbeitungsebenen für jedes Objekt finden Sie unter Verarbeitungsoptionen und -einstellungen (Analysis Services).
Es ist wichtig, dass Sie sich der möglichen Konsequenzen des Verarbeitungsverhaltens bewusst sind, um eventuelle negative Auswirkungen zu vermeiden. Wenn Sie zum Beispiel die vollständige Verarbeitung einer Dimension wählen, werden alle von dieser Dimension abhängigen Partitionen in den Status 'Nicht verarbeitet' versetzt. Davon betroffene Cubes sind dann nicht für Abfragen verfügbar, bis die abhängigen Partitionen verarbeitet sind.
Dieses Thema enthält die folgenden Abschnitte:
Verarbeiten einer Measuregruppe
Verarbeiten von Data Mining-Strukturen und -Modellen
Verarbeiten einer Datenbank
In SQL Server Analysis Services enthält eine Datenbank Objekte, aber keine Daten. Wenn Sie eine Datenbank verarbeiten, weisen Sie den Server an, jene Objekte, die Daten im Modell speichern, z. B. Dimensionen, Partitionen, Miningstrukturen und Miningmodelle, rekursiv zu verarbeiten.
Beim Verarbeiten einer Datenbank werden einige oder alle der in der Datenbank enthaltenen Partitionen, Dimensionen und Miningmodelle verarbeitet. Der Verarbeitungstyp hängt vom Status der einzelnen Objekte und von den von Ihnen ausgewählten Verarbeitungsoptionen ab. Weitere Informationen finden Sie unter Verarbeitungsoptionen und -einstellungen (Analysis Services).
Verarbeiten eines Cube
Sie können sich einen Cube als ein Wrapperobjekt für Measuregruppen und Partitionen vorstellen. Ein Cube setzt sich aus Dimensionen sowie aus mindestens einem Measure zusammen, welche in Partitionen gespeichert werden. Dimensionen definieren die Ausrichtung der Daten im Cube. Beim Verarbeiten eines Cubes wird eine SQL-Abfrage ausgegeben, um Werte aus den Faktentabellen abzurufen, um so jedes Cubeelement mit den jeweils geeigneten Measurewerten aufzufüllen. Für jeden bestimmten Pfad zu einem Cubeknoten ist ein Wert oder ein berechenbarer Wert vorhanden.
Wenn Sie einen Cube verarbeiten, verarbeitet SQL Server Analysis Services alle nicht verarbeiteten Dimensionen im Cube und einige oder alle Partitionen innerhalb der Measuregruppen im Cube. Die genaueren Umstände der Verarbeitung hängen sowohl vom Zustand der Objekte bei Verarbeitungsbeginn als auch von den Verarbeitungsoptionen ab, die Sie ausgewählt haben. Weitere Informationen zu Verarbeitungsoptionen finden Sie unter Verarbeitungsoptionen und -einstellungen (Analysis Services).
Beim Verarbeiten eines Cubes entstehen maschinenlesbare Dateien, in denen relevante Faktendaten gespeichert sind. Falls Aggregationen erstellt werden, werden diese in Aggregationsdatendateien gespeichert. Der Cube ist dann für das Durchsuchen über die Objekt-Explorer in Management Studio oder Projektmappen-Explorer in SQL Server Data Tools
Verarbeiten einer Dimension
Wenn Sie eine Dimension verarbeiten, formuliert und führt SQL Server Analysis Services Abfragen für Dimensionstabellen aus, um informationen zurückzugeben, die für die Verarbeitung erforderlich sind.
Land | Verkaufsregion | State |
---|---|---|
USA | West | Kalifornien |
USA | West | Oregon |
USA | West | Washington |
Die Verarbeitung selbst wandelt die tabellarischen Daten in verwendbare Hierarchien um. Diese Hierarchien sind vollständig angezeigte Elementnamen und werden intern durch eindeutige numerische Pfade dargestellt. Das folgende Beispiel ist eine Textdarstellung einer Hierarchie.
Verwendbare Hierarchie |
---|
[USA] |
[USA].[West] |
[USA].[West].[California] |
[USA].[West].[Oregon] |
[USA].[West].[Washington] |
Bei der Dimensionsverarbeitung werden keine auf Cubeebene definierten berechneten Elemente erstellt oder aktualisiert. Die berechneten Elemente werden beim Update der Cubedefinition berücksichtigt. Bei der Dimensionsverarbeitung werden auch keine Aggregationen erstellt oder aktualisiert. Die Dimensionsverarbeitung kann jedoch verursachen, dass Aggregationen gelöscht werden. Aggregationen werden ausschließlich während der Verarbeitung von Partitionen erstellt oder aktualisiert.
Beim Verarbeiten einer Dimension ist zu beachten, dass die Dimension eventuell in mehreren Cubes verwendet wird. Wenn Sie eine Dimension verarbeiten, werden diese Cubes als unverarbeitet markiert und sind nicht mehr für Abfragen verfügbar. Um sowohl die Dimension als auch die damit verbundenen Cubes zur gleichen Zeit zu verarbeiten, sollten Sie entsprechende Stapelverarbeitungseinstellungen verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Batchverarbeitung (Analysis Services).
Verarbeiten einer Measuregruppe
Wenn Sie eine Measuregruppe verarbeiten, verarbeitet SQL Server Analysis Services einige oder alle Partitionen innerhalb der Measuregruppe sowie alle nicht verarbeiteten Dimensionen, die teil der Measuregruppe sind. Die Einzelheiten des Verarbeitungsauftrags hängen davon ab, welche Verarbeitungsoptionen Sie ausgewählt haben. Sie können eine oder mehrere Measuregruppen in SQL Server Analysis Services verarbeiten, ohne dass sich dies auf andere Measuregruppen in einem Cube auswirkt.
Hinweis
Sie können einzelne Measuregruppen programmgesteuert oder mithilfe von Management Studio verarbeiten. Sie können keine einzelnen Measuregruppen in SQL Server Data Tools verarbeiten. Sie können jedoch nach Partition verarbeiten.
Verarbeiten einer Partition
Die effektive Verwaltung von SQL Server Analysis Services umfasst die Praxis der Partitionierung von Daten. Die Partitionsverarbeitung ist einzigartig, da sie die Verwendung von Festplatten und Speicherplatzeinschränkungen in Kombination mit den Durch SQL Server Analysis Services auferlegten Datenstruktureinschränkungen berücksichtigt. Sie müssen Partitionen regelmäßig erstellen, verarbeiten und zusammenführen, um schnelle Abfrageantwortzeiten und einen hohen Verarbeitungsdurchsatz sicherzustellen. Äußerst wichtig ist außerdem, dass Sie sich der Gefahr bewusst sind, dass sich bei der Zusammenführung von Partitionen redundante Daten einschleichen können, um effizient dagegen vorgehen zu können. Weitere Informationen finden Sie unter Zusammenführen von Partitionen in Analysis Services (SSAS – Mehrdimensional).
Wenn Sie eine Partition verarbeiten, verarbeitet SQL Server Analysis Services abhängig von der ausgewählten Verarbeitungsoption die Partition und alle nicht verarbeiteten Dimensionen, die in der Partition vorhanden sind. Das Verwenden von Partitionen bringt für die Verarbeitung eine Reihe von Vorteilen mit sich. Sie können eine Partition verarbeiten, ohne dass sich dies auf andere Partitionen eines Cubes auswirkt. Partitionen sind besonders hilfreich beim Speichern von Daten, bei denen ein Zellenrückschreiben stattfindet. Beim Rückschreiben handelt es sich um eine Funktion, die dem Benutzer das Ausführen von Was-wäre-wenn-Analysen ermöglicht. Dabei werden neue Daten in die Partition zurückgeschrieben, um die projizierten Änderungen zu betrachten. Eine Rückschreibpartition ist erforderlich, wenn Sie die Funktion zum Zurückschreiben von Zellen von SQL Server Analysis Services verwenden. Die parallele Verarbeitung von Partitionen ist nützlich, da SQL Server Analysis Services die Verarbeitungsleistung effizienter nutzt und die Gesamtverarbeitungszeit erheblich reduzieren kann. Partitionen können auch sequenziell verarbeitet werden.
Verarbeiten von Data Mining-Strukturen und -Modellen
Eine Miningstruktur definiert die Datendomäne, aus der die Data Mining-Modelle erstellt werden. Eine Miningstruktur kann mehr als ein Miningmodell enthalten. Eine Miningstruktur kann separat von den zugeordneten Miningmodellen verarbeitet werden. Wenn Sie eine Miningstruktur separat verarbeiten, wird diese mit den Trainingsdaten Ihrer Datenquelle aufgefüllt.
Wenn ein Data Mining-Modell verarbeitet wird, werden die Trainingsdaten an den Miningmodellalgorithmus übergeben. Dabei wird das Miningmodell mithilfe des Data Mining-Algorithmus trainiert und der Inhalt aufgebaut. Weitere Informationen zum Data Mining-Modellobjekt finden Sie unter Miningstrukturen (Analysis Services – Data Mining).
Weitere Informationen zum Verarbeiten von Miningstrukturen und -modellen finden Sie unter Verarbeitungsanforderungen und Überlegungen (Data Mining).
Weitere Informationen
Tools und Ansätze zum Verarbeiten (Analysis Services)
Batchverarbeitung (Analysis Services)
Verarbeiten eines mehrdimensionalen Modells (Analysis Services)